(Hans-Jürgen Vorndran) Durch einen tragischen Unglücksfall verstarb am 25. August 2023 allzu früh im Alter von 75 Jahren unser Kassierer Gerd Ströhl. Mit ihm verlieren wir einen sehr engagierten Mitstreiter, der sich für die Belange unseres Traditionsvereins unermüdlich eingesetzt hat. Gerd hat sich nicht nur um den komplexen Bereich der SKG-Finanzen gekümmert, sondern hat zudem noch das Aufgabengebiet der Mitgliederverwaltung übernommen, das vorher nebenamtlich verwaltet wurde.
Lange vor seiner Wahl zum Kassierer der SKG Walldorf in der Mitgliederversammlung am 18. September 2020 war Gerd Ströhl bereits über viele Jahre hinweg in der Tennisabteilung zunächst als Abteilungskassierer und dann als Abteilungsleiter aktiv. Von daher war er mit den Vereinsabläufen und Interna bestens vertraut und somit für das herausfordernde Amt des Hauptkassierers prädestiniert. Zudem hatte er als gelernter Diplom Volkswirt während seines ganzen Berufslebens im Statistischen Bundesamt mit Zahlen zu tun. Dennoch meinte er bei unserer ersten Begegnung „mit Buchhaltung habe ich nichts am Hut“. So stellten wir ihm einen qualifizierten, nebenamtlich arbeitenden Buchhalter zur Seite. Damit war auch diese Hürde für eine zukünftig erfolgreiche Arbeit genommen.
In die vielschichtige Materie der Vereinsfinanzen hat sich Gerd Ströhl zügig und umfassend eingearbeitet. Da geht es um die Verrechnung von Mitgliedsbeiträgen mit den Abteilungen, Beantragung und Abrechnung von Zuschüssen, Vermietung von Wohnungen und Verpachtung der Gaststätte sowie von Vereinsräumen, Beachtung von Steuerregeln und der Gemeinnützigkeit, Spenden, Finanzplanung, Zuordnung der Ein- und Ausgaben in der Gewinn- und Verlustrechnung. Kurzum ein weites Betätigungsfeld, das Gerd aber auch Raum für Gestaltungsmöglichkeiten bot.
Nicht minder zeitlich anspruchsvoll ist die Mitgliederverwaltung mit einem ständigen Kommen und Gehen, insbesondere in der Fußballabteilung. Hinzu kommt, dass der Verein zunehmend als Dienstleister verstanden wird, dessen Leistungen auf Zeit und nicht mehr auf Lebenszeit in Anspruch genommen werden. Auch hier saß Gerd täglich am Computer, um die aktuellen Entwicklungen zu erfassen.
Besonders am Herzen lag Gerd Ströhl die Jugendarbeit im Verein. Deshalb freute er sich, dass das Projekt „Winterrasenplatz“ vorankam und in der Fußballabteilung wieder dreißig junge Menschen das Training aufnehmen konnten, somit eine Heimat im Verein fanden. Dies unterstütze er nicht nur ideell, sondern auch finanziell.
Darüber hinaus hat Gerd Ströhl neue Ideen entwickelt. Als passionierter Radfahrer hat er ab 2021 mit dem „KulturRadeln“ ein neues Angebot der SKG ins Leben gerufen. Die Teilnehmer steuerten unter seiner Leitung kulturell oder historisch interessante Ziele in der Region mit dem Fahrrad an. Vorab gab es Themenabende, in denen die Touren inhaltlich vorbereitet wurden. Sehr beeindruckend war seine akribisch vorbereitete Vortragsreihe „KulturRadeln in Südostasien“, in der Gerd Ströhl an fünf Abenden im Herbst 2022 die Länder Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam vorstellte, die er nicht nur auf seinen Dienstreisen für das Statistische Bundesamt kennengelernt hatte, sondern später privat alle größtenteils mit dem Fahrrad erkundet hatte. Zum Teil begleitete ihn dabei seine Frau Heidi. Reisen war eben seine große Leidenschaft. So konnte er in diesem Jahr mit seinen Enkeln seinen Sohn in Tasmanien (Australien) besuchen.
Neben dem Radfahren hat sich Gerd Ströhl über viele Jahre mit den Weinanbaugebieten Rheingau und Rheinhessen und dem Kulturgut Wein befasst – natürlich per Rad. Bei privaten Begegnungen konnten wir seine Expertise auf diesem Gebiet kennen und schätzen lernen. So nimmt es nicht Wunder, dass die letzten seiner KulturRadeln-Touren in diesem Sommer zu Weinfesten in der Region führten. Sein Herzenswunsch, die Gründung einer eigenen Abteilung „KulturRadeln“ in der SKG, stand kurz vor der Erfüllung – Ende September sollte es so weit sein. Doch ohne ihn und seine Ideen wird daraus leider nichts. Schade … Mit Gerd Ströhl verlieren wir im Vorstand der SKG Walldorf einen Freund und Kollegen, der unsere gemeinsame ehrenamtliche Arbeit für die Mitglieder unseres Traditionsvereins bereichert hat. Immer wieder gab er uns Denkanstöße, stellte Althergebrachtes in Frage und sorgte so für neue Herangehensweisen. Dafür sind wir ihm sehr dankbar. Die Lücke, die er im Vorstand hinterlässt, wird kaum zu schließen sein.