Vereinsbezuschussung gerechter?

(hjv) Das Stadtparlament hat in seiner Oktober-Sitzung mehrheitlich die neuen Zuschussrichtlinien ab 2023 beschlossen, die die alten Richtlinien von 2014 ablösen. Von daher war eine Anpassung der Zuschüsse an die Preisentwicklung mehr als überfällig. Die Anhebungen im Bereich der Mitgliederförderung, insbesondere bei den Jugendlichen und Übungsleitern werden von uns ausdrücklich begrüßt.

Sicherlich kann man darüber streiten, ob die Zuwendungen für die Platzpflege um 50% reduziert werden müssen, wenn dies die Stadt mit ihren Groß-Geräten bei Rasenplätzen übernimmt. Andererseits ist diese Aufgabe heute ehrenamtlich von den Vereinen nicht mehr zu leisten. Eine entsprechende Hilfestellung für die Vereine wäre somit sinnvoll. Übernehmen doch die Vereine, oft hochgelobt von der Politik, ehrenamtlich wichtige Aufgaben bei der sozialen Integration der Einwohner, insbesondere der Jugend.

Ebenfalls um 50% vermindert die Stadt die Zuschüsse für Räumlichkeiten, die neben einer Nutzung für Vereinszwecke auch kostengünstig an die Bürgerschaft, z.B. für Familienfeiern vermietet werden. Andererseits fehlt es in der Stadt an entsprechenden Räumlichkeiten. Die Mieteinnahmen benötigen wir dringend für die Mitfinanzierung der Instandhaltung unserer Anlagen. Bei der SKG sind davon der Kleine und Große Saal betroffen. Die Finanzprobleme der Vereine mit eigenen Räumlichkeiten werden dadurch leider noch größer.

Richtig ungerecht wird es mit dem ersatzlosen Wegfall der 90%igen Zuschüsse für Hausgebühren und Versicherungen. Hier hat die SKG ab 2023 zusätzliche Kosten von etwa € 8.000 zu stemmen. Versicherungen sind betriebsnotwendige Kosten, die der Absicherung von Vermögenswerten dienen. Der Wegfall dieser Zuschüsse trifft zudem ausschließlich Vereine mit eigenen Anlagen im Gegensatz zu Vereinen, die auf städtische Einrichtungen zurückgreifen können, die kostenlos überlassen werden. Wir halten dies für eine eklatante Ungleichbehandlung von Vereinen und damit für ungerecht! Bereits in unserem Schreiben vom 2. Juni 2022 haben wir auf diesen Umstand hingewiesen. Es blieb bis heute unbeantwortet! Eine reine Stilfrage?

Nach oben scrollen